Elektrophysiologische Untersuchungen

Die Nervenleitung funktioniert über elektrische Signale und kann mit verschiedenen Methoden untersucht werden. Diese Untersuchungen werden von dem Facharzt für Neurophysiologie Dr. José-Luís Chulilla im Hause durchgeführt.

Elektroenzephalogramm (EEG)
Das Elektroenzephalogramm misst die elektrische Aktivität des Gehirns, ähnlich wie das EKG (Elektrokardiogramm) die elektrische Aktivität des Herzens aufzeichnet. Der Patient bekommt eine Haube aufgesetzt, mittels derer die Elektroden auf bestimmte Punkte der Kopfhaut aufgesetzt werden können. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos und kann beliebig oft wiederholt werden. Das Gel, das einen guten Kontakt zwischen den Messelektroden und der Kopfhaut gewährleistet, führt zwar zu Verschmutzungen der Haare, ist jedoch problemlos auszuwaschen.

Elektromyographie (EMG), Elektroneurographie (ENG)
Die Aktivität von Muskeln wird durch elektrische Impulse der Nerven gesteuert und ist ebenfalls elektrisch messbar. In den zu messenden Muskel wird eine nadelförmige Messelektrode gestochen, die die beim Anspannen des Muskels entstehende elektrische Aktivität sichtbar und hörbar macht. Die Messergebnisse werden "Potentiale" genannt und zeigen sich in der Aufzeichnung des Messgeräts durch einen steilen Anstieg der Messkurve.

Sie ermöglichen die Unterscheidung zwischen frischen und chronischen Nervenschädigungen bzw. lassen eine Muskelkrankheit erkennen: Wichtig ist diese Untersuchung z.B. bei schmerzhaften Muskelenzündungen bzw. Muskelkrankheiten wie Kinderlähmung oder Schädigungen von Nerven oder Nervenwurzeln, die diesen Muskel versorgen.

Evozierte Potentiale
Die elektrische Aktivität von Nerven oder Muskeln, die sich in Form von steilen Ausschlägen in einer Messkurve zeigt, wird Potential genannt. Potentiale kommen nach Reizung der entsprechenden Gewebe zustande, z.B. bei Muskeln durch eine Reizung des Nervens, der diesen Muskel kontrolliert. Nach Reizaufnahme durch die Augen, die Ohren oder durch den Tastsinn (visuelle, akustische oder sensible Reize) entstehen im Gehirn elektrische Impulse, die als "evozierte Potentiale" bezeichnet werden und ähnlich wie im EEG mit angeklebten Kopf-Elektroden gemessen werden können.

Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP)
Ein Nerv wird über Elektroden in der Haut stimuliert, was der Patient in Form eines Kribbelns spürt. Durch einen Computer wird die Zeit gemessen, bis der Impuls im Gehirn ankommt.
Akustisch und Visuell Evozierte Potenziale (AEP und VEP) werden in der Klinik der Mútua Balear (Dr. Chulilla. C/. Bisbe Campins 4, 7.Stock 07012 Palma) durchgeführt.

Schlaflabor
Nach Schlafentzug können Schlafentzugs-EEG und Polysomnographie (Schlaflabor) im Hause durchgeführt werden. Hierfür sollte eine Schlafentzug von mindestens 7 Stunden bestehen, d.h. der Patient sollte ab 2 Uhr wach bleiben und um 9 Uhr zur Untersuchung erscheinen, ohne geschlafen zu haben. Video-EEG Aufzeichnungen von bis zu 9 Stunden können ebenfalls im Hause durchgeführt werden.

Polysomnographien
Über Nacht werden von gemeinsamen Mitarbeitern in der Klinik der Mútua Balear (Dr. Chulilla. C/. Bisbe Campins 4, 7.Stock 07012 Palma) durchgeführt.