Der 4kscore Test

Von Dr. Stefan Kamp - Urologe, Mallorca

Prostatakrebs ist inzwischen die zweithäufigste bösartige Todesursache bei Männern und hat den Lungenkrebs abgelöst, in England ist der Prostatakrebs inzwischen sogar die häufigste bösartige Todesursache.
Die Erkrankung ist im Frühstadium symptomlos. Im fortgeschrittenen Stadium können Beschwerden wie Blasenentleerungsstörungen, Knochenschmerzen und später Gewichtsverlust und Blutarmut auftreten. Wird die Diagnose erst gestellt, wenn bereits Symptome aufgetreten sind, hat häufig schon eine Metastasierung stattgefunden, vorrangig in die lokalen Lymphknoten oder in das Skelett (Knochenmetastasen). Eine Heilung ist dann nicht mehr möglich. Bei der Vorsorgeuntersuchung wird bei Männern aufgrund der PSA Werte, deren Verlauf und Konstellation, der Tastuntersuchung der Prostata und des sogenannten transrektalen Ultraschalls eine Risikoabschätzung führt das Vorliegen eines Prostatakarzinoms durchgeführt.

Grundsätzlich gilt: bei einem erhöhten PSA Wert (die oberen Normwerte sind alters- und situationsabhängig, der Normwert eines prostatagesunden 45 jährigen Mannes liegt z.B. bei ca. 0.5 ng/ml ) ist nicht gleichzusetzen mit dem Vorliegen von Prostatakrebs. Besteht jedoch ein signifikantes Risiko für das Vorliegen eines bösartigen Tumors sollte dieser diagnostiziert werden, um, wenn notwendig, eine Behandlung frühzeitig einleiten zu können Für die sichere Diagnose ist eine Gewebsprobenentnahme, eine sogenannte Prostata-Biopsie unabdingbar. Weder die Kernspintomographie noch hochauflösender Ultraschall können diese Untersuchung bisher ersetzen.

Bei einer nach den neuesten Standards durchgeführten Biopsie wird bei ca. 35-40 % aller Untersuchten ein bösartiger Tumor der Prostata, ein sogenanntes Prostatakarzinom festgestellt. Nicht alle Männer jedoch, bei denen diese bösartige Erkrankung festgestellt wird, brauchen tatsächlich eine Behandlung. Nur knapp die Hälfte aller dieser Männer haben einen agressiven Tumor. Wir können heute davon ausgehen, dass wir Patienten mit Prostatakrebs in eine Niedrigrisiko- und eine Hochrisikogruppe einteilen können. Die Männer in der Niedrigrisikogruppe brauchen oft keine, oder nur eine wenig agressive Therapie. Es gilt also, die Patienten der Hochrisikogruppe, welche definitiv behandelt werden müssen, heraus zu filtern.

Hier hat nun die Firma OPKO in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler des Memorial Sloan Kettering Cancer Center an der Univerität New York und führenden europäischen Forschungszentren einen neuen diagnostischen Test entwickelt, welche u.U. einem Teil der Männer der Niedrigrisikogruppe die Biopsie ersparen kann. Dieser Test basiert auf einer Blutentnahme und der Bestimmung verschiedener Proteine im Blut, welche zusammen mit einer vom Urologen durchgeführten Tastuntersuchung eine Aussage darüber zulässt, ob bei diesem Patienten ein agressiver Tumor vorliegt, oder nicht. Dieser Test kann dem Patienten unnötige Biopsien ersparen, insbesondere sollte er durchgeführt werden bei Patienten, bei denen bereits eine oder gar mehrere Biopsien durchgeführt wurden, ohne das eine Diagnose gestellt werden konnte.

Der 4kscore Test wird in der Urologischen Abteilung der Palma Clinic durchgeführt, Informationen erhalten Sie in unserer Clinic unter 971 905 202.